Schneidbock, Bschneidesel oder Schindelbock
Viele Namen hat dieses edle Stück - für so manchen könnte es früher auch ab und an zur Folterbank geworden sein.
Auf diesem althergebrachten Arbeitsgerät wurden früher Schindeln geputzt - Eine schwere, harte Arbeit, die mittlerweile von Maschinen erledigt wird. Wir haben dem "Esel" wieder neues Leben eingehaucht und dabei gemerkt, dass die Arbeit mit den "Bschneidesel" ganz schön anstrengend gewesen sein muss.
Maß genommen haben wir im Heimatmuseum in Thalkirchdorf, dort steht noch ein alter Bschneidesel, worauf schon so manche Arbeitsstunde abgesessen wurde. Früher wurde das Arbeitsgerät hauptsächlich zur Schindelherstellung genutzt, doch es kann für jegliche Art von Holz-Zieharbeiten genutz werden. Die Funktion ist sehr simpel, der Arbeiter setzt sich vor den Hammer und spannt mit den Füßen das zu bearbeitende Werkstück mit dem Hammer ein. Beim ziehen stemmt sich der Arbeiter gegen den Hammer und fixiert das Werkstück so, dass ein Verrutschen fast unmöglich ist. Eine weitere Verwendung war das Schälen von Holzpfählen, wofür wir unseren Bschneidesel hauptsächlich nutzen. Die Äste werden dabei einfach mit dem Hammer fixiert und mit einem Ziehmesser von der Rinde befreit.
Wir haben den Bschneidesel wie das Original, an dem wir Maß genommen haben hergestellt. Die Beine sind an eingegrateten Leisten angebracht und er kann komplett ohne Schrauben herausdrehen zu müssen zerlegt werden. Außer dem Hammerkopf und dem Tritt, die aus Eiche und Esche bestehen, haben wir eine heimische Weißtanne verwendet. Die Arbeit auf dem Schindelbock ist recht meditativ, aber leider sehr einseitig und anstregend - Es ist ein schönes Arbeitsgerät, welches jedoch nicht ohne Grund von Maschinen ersetzt wurde.